Wir müssen uns um alle kümmern!

Die Synagogen-Gemeinde Köln hat heute rund 4.000 Mitglieder. Das ist allgemein bekannt. Nicht im Bewusstsein vieler Menschen ist aber die demographische Entwicklung, das bedeutet, wie entwickelt sich die Altersstruktur der Gemeinde. Das ist keine statistische Spielerei, sondern eigentlich sollte sie Grundlage für unsere Gemeindepolitik sein.

1992 waren 32 %, also ein Drittel unserer Mitglieder unter 30 Jahre alt. 

2020 sind es keine 18 % mehr.

Ja, es stimmt, mehr als 37 % sind über 70 (1992 waren es noch 18 %), 20 % (1992 7,17 %) gar über 80, und natürlich müssen wir uns um diese Menschen kümmern. Deshalb brauchen wir nach wie vor Porz und Chorweiler und eine leistungsfähige Sozialabteilung.

Aber unsere Zukunft sind die jungen Leute, die wir nicht nur nicht mehr haben, sondern die wir kontinuierlich verlieren. 

Das muss unser Thema sein, dazu brauchen wir eine attraktive Gemeinde, eine Gemeinde, die jungen Menschen hilft bei ihrer Menschwerdung, ihrer Ausbildung, ihrer beruflichen Entwicklung, der Familiengründung: das muss im Zentrum unserer Gemeindearbeit stehen, sonst werden wir nicht überleben.

Es ist gut und wichtig, dass eine Reihe junger Gemeindemitglieder sich bereit erklärt hat, für die neue Gemeindevertretung zu kandidieren.

Wir brauchen eine jüdische Gemeinde, die zur Mitarbeit einlädt, die offen ist für vielfältige Meinungen, die transparent ist und partizipativ. Ja und dazu brauchen wir eine Synagogen-Gemeinde, die unter ihrem Dach eine Vielfalt an jüdischen Strömungen vereint. Der Trend geht hin zu einer pluralen Gemeinschaft unter einem Synagogendach. Überall, nur nicht in Köln. Aber nur so ist die Vielfalt langfristig tragfähig. 

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